Nachhaltigkeit gewinnt bei KMUs trotz Krisenzeit an Bedeutung

Trotz Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie gewinnt das Thema Nachhaltigkeit bei österreichischen KMUs an Bedeutung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Visable durchgeführt wurde. Gemäß 49 Prozent der befragten österreichischen KMUs hat der Stellenwert von Nachhaltigkeit durch die aktuellen Krisen deutlich (14%) oder etwas (35%) zugenommen.

Beitrag: Christian Iten.

Rund 80 Prozent aller Unternehmen haben laut der Umfrage in den letzten zwölf Monaten Umwelt- und Klimainitiativen umgesetzt. Bei den Maßnahmen setzt sich vor allem das digitale Office immer stärker durch, sicher beschleunigt durch die Notwendigkeiten der Corona-Pandemie. 41 Prozent der befragten KMUs haben in den letzten zwölf Monaten vermehrt auf Home-Office gesetzt. 39 Prozent der Unternehmen haben auf papierlose Prozesse umgestellt. 38 Prozent der Unternehmen haben ihre Meetings bevorzugt online durchgeführt und rund ein Drittel (29%) hat die eigenen Dienstreisen reduziert.

Mehr umweltfreundliche Mobilität.
Es gibt auch Maßnahmen, die wohl völlig unabhängig von der Pandemie vollzogen wurden. So haben 14 Prozent der KMUs die umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeitenden gefördert und 13 Prozent haben neu Elektrofahrzeuge eingesetzt. Und nochmals 14 Prozent haben ihre Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umgestellt. Das Ergebnis der Umfrage erstaunt. Hatten die KMUs in Österreich doch seit einiger Zeit mit vielen anderen Herausforderungen zu kämpfen.

„Die aktuellen Krisen stellen Unternehmen auf unterschiedlichsten Feldern vor enorme Probleme: Massiv steigende Energiekosten und unterbrochene Lieferketten sind nur zwei Beispiele. Trotzdem verliert das Thema Nachhaltigkeit dadurch nicht an Bedeutung – ganz im Gegenteil: Gerade die Krisen zeigen den Unternehmen, dass nur nachhaltiges und vorausschauendes Wirtschaften in allen Bereichen ihre Betriebe zukunftssicher macht“, erklärt Visable-CEO Peter F. Schmid. Visable hat als Betreiber der europaweit führenden Online-B2B-Plattformen wlw (früher „Wer liefert was“) und EUROPAGES über das Marktforschungsinstitut YouGov im Zeitraum vom 5. bis 10 April 2022 220 Entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen in Österreich befragt. Die Umfrage fand aus Anlass der „Leaders for Climate Action Week“ statt. Visable unterstützt die Organisation „Leaders for Climate Action (LFCA)“ bei ihrem Ziel, in der Aktionswoche vom 18. bis 24. April 2022 insgesamt 100 Millionen Menschen mit Informationen zum Thema Klimaschutz zu erreichen.

Remote Work verliert nach Pandemie an Bedeutung.
Mit dem erwarteten Abflauen der Pandemie scheint auch der Elan bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Remote Work abzuflachen: Für die nächsten zwölf Monate hat ein deutlich geringerer Anteil der Befragten entsprechende Maßnahmen geplant. Doch trotz der bereits jetzt durch zwei Jahre Pandemie radikal veränderten Arbeitssituation wollen immerhin 21 Prozent die Arbeit im Home-Office noch weiter ausbauen. 22 Prozent wollen noch mehr auf Online-Meetings umstellen und 18 Prozent wollen Dienstreisen abbauen. Anderen Maßnahmen wie die Förderung der umweltfreundlichen Mobilität (12%), die Umstellung auf Elektrofahrzeuge (10%) und die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen (13%) bleiben für die nächsten 12 Monate in ihrer Bedeutung einigermaßen unverändert.

Ähnliche Tendenzen im internationalen Vergleich.
Die Online-Befragung wurde neben Österreich auch in Deutschland (505 Teilnehmer), in der Schweiz (220 Teilnehmer) und in Frankreich (530 Teilnehmer) durchgeführt. Der Ländervergleich zeigt, dass die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens durch die aktuellen Krisen nicht nur ungebrochen ist, sondern in Teilen sogar (deutlich) zunimmt: Der Stellenwert von Nachhaltigkeit hat bei 41 Prozent der befragten deutschen KMUs deutlich oder etwas zugenommen. In der Schweiz ist dies bei 46 Prozent der KMUs der Fall. In Frankreich sind es immerhin 36 Prozent. Peter F. Schmid dazu: „Es freut mich zu sehen, dass das Thema in unseren Kernmärkten weiter an Bedeutung gewinnt. Um diese Entwicklung zu fördern, ist es mir persönlich wichtig, das Bewusstsein für klimafreundlicheres unternehmerisches Handeln zu schärfen und natürlich auch im eigenen Unternehmen umzusetzen. Deswegen engagiere ich mich bei den Leaders for Climate Action und wir unterstützen die Leaders for Climate Week als Unternehmen.“ (RED)

 


Quelle: LOGISTIK express Journal 2/2022

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